Mit einem Plus von 11.5 Prozent schnitt die Swiss Re-Aktie im ersten Quartal 2021 überdurchschnittlich gut ab. Der Titel schaffe es damit nicht nur in die Top 10 im SMI, sondern liess auch Konkurrent Munich Re hinter sich. Allerdings gilt dies nur auf kurze Sicht, mit Blick auf das Verlaufstief aus dem Corona-Crash fällt die Erholung dagegen weniger dynamisch aus. Zwar konnte Swiss Re seit dem 19. März 2020 bereits rund drei Viertel an Boden wieder gut machen, zum Top fehlen aber immer noch 25%. Bei Munich Re sind es dagegen nur noch 7% auf das Vor-Krisen-Niveau.
Gebremst haben die Klettertour der Swiss Re-Aktie operative Holpersteine. Zum einen die Belastungen aus der Pandemie, zum anderen drückten Naturkatastrophen auf das Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr. Letztlich schloss der weltweite Branchenzweite das Jahr 2020 mit einem Verlust von USD 878 Mio. ab. Damit verfehlte Swiss Re nicht nur die Erwartungen der Analysten, auch mit dem deutschen Erzrivalen konnte der Konzern nicht mithalten. Munich Re fuhr im Vergleich dazu einen Milliardengewinn ein.
Aber nicht alle Sparten schnitten bei dem heimischen Assekuranzkonzern im roten Bereich ab. So wurde im Lebensgeschäft trotz Corona-Belastungen ein Gewinn von USD 71 Mio. erzielt. Die Geschäftsparte mit den Erstversicherungen «Corporate Solutions» befindet sich derweil weiter auf Turnaroundkurs. Ohne Corona-Kosten hätte dieses Segment ein positives Ergebnis von USD 393 Mio. zum Konzernergebnis beigetragen. Zum Vergleich: 2019 fiel noch ein Verlust von USD 647 Mio. an.
Der Blick richtet sich nun aber nach vorne und die Zukunftsaussichten erscheinen durchaus rosig. «Wir sind für 2021 zuversichtlich, denn die Covid-19-Schäden liegen grösstenteils hinter uns», stellte CEO Christian Mumenthaler Mitte Februar bei der Bilanzvorlage klar. Anders als noch im vergangenen Jahr, als sich die Corona bedingten Belastungen auf USD 3.9 Mrd. beliefen, sollen sich diese 2021 auf weniger als USD 0.5 Mrd. aufsummieren.
Während die Aufwendungen sinken, darf sich der Rückversicherer über steigende Preise freuen. In der für die Branche wichtigen Januar-Vertragserneuerungsrunde für das Schadengeschäft wurden Prämienverträge im Volumen von USD 7.8 Mrd. erneuert. Das entspricht zwar einem Rückgang um 11% gegenüber dem Vorjahr, allerdings legten die Preise um 6.5% zu. Das macht Swiss Re Hoffnung, im laufenden Jahr einen Schaden-Kosten-Satz von unter 95% zu erzielen. Zum Vergleich: 2020 lag die Quote noch bei unrentablen 109%.
Nachdruck verleiht das Swiss Re-Management seiner gewachsenen Zuversicht mit der Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende. Trotz der roten Zahlen bekommen die Aktionäre eine beständige Beteiligung von CHF 5.90. Auch wenn mit der Auszahlung die Substanz des Unternehmens angezapft wird, ist dies nicht weiter tragisch. Das Kapitalpolster erscheint mit USD 27 Mrd. beruhigend gross. Mit der geplanten Auszahlung macht Swiss Re also seinem Ruf als Dividendenhit weiterhin alle Ehre. Allein seit der Finanzkrise 2009 hat der Konzern seine Ausschüttung 10-mal erhöht und kein einziges Mal gesenkt. Aktuell beläuft sich die Dividendenrendite auf überdurchschnittliche 6.3%.
Geht es nach der Analystenzunft, scheint die Börsenbewertung von Swiss Re derzeit nicht überzogen. Von insgesamt 25 Studien münden 11 in einer Halten-Empfehlung, 10 Experten raten gar zum Kauf und nur 4 stufen das SMI-Mitglied als Verkauf ein. Der Konsens erwartet darüber hinaus steigende Gewinne in den kommenden Jahren. Während 2021 der Turnaround vollzogen werden soll, lautet die durchschnittliche Schätzung für die Wachstumsrate im kommenden Jahr auf 31.6%. 2022 könnte das Ergebnis je Aktie dann um weitere 5.7% zulegen.
Trotz der durchaus achtenswerten Perspektive ist ein weiterer Kursanstieg nicht in Stein gemeisselt. So können grössere Schadenereignisse unerhofft auftreten. Laut einer Ende März von Swiss Re veröffentlichten Studie drohen der Versicherungsbranche künftig aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie steigender Immobilienwerte und Auswirkungen des Klimawandels hohe Schadenssummen von USD 250 bis 300 Mrd. «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein solch schwerwiegendes Szenario in der Realität abspielt», heisst es in dem Bericht. Ein Investment mit Risikopuffer könnte daher durchaus Sinn machen. Mit dem neuen Barrier Reverse Convertible ist sogar ein Ertrag möglich, welche die Dividendenrendite von Swiss Re übersteigt. Das Produkt ist mit einem Coupon von 7.00% p.a. ausgestattet. Abgesichert wird die Gewinnchance von einem komfortablen Risikopuffer in Höhe von 31%.
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