Seit knapp fünf Wochen tobt an den Börsen ein heftiges Gewitter. Während die Kurse im «Corona-Crash» zunächst auf breiter Front nachgeben, lässt sich mittlerweile eine gewisse Differenzierung beobachten. Vor allem die Zykliker befinden sich vielfach noch immer im freien Fall. Dagegen gibt es Unternehmen, denen diese einzigartige Krise vergleichsweise weniger anhaben könnte oder die mitunter sogar von der Ausnahmesituation profitieren. Zu dieser Gruppe zählt Roche. Am 16. März notierte der Pharmakonzern 14% unter dem Schlusskurs des Vormonats. Während der darauffolgenden beiden Handelstage konnte der Genussschein die Verluste mehr als aufholen, ehe er abermals unter Druck geriet. Die vergleichsweise stabile Entwicklung ist umso erstaunlicher, da bei Roche gerade die Dividendenzahlung für 2019 über die Bühne geht. Mit dem Ex-Datum 19. März überweist der Konzern knapp CHF 7.8 Mrd. oder mehr als 3% des Börsenwertes an die Anteilseigner.
Aus charttechnischer Sicht stockte der Kurssturz des SMI-Schwergewichts an einer markanten Unterstützung. 2019 bewegte sich Roche über mehrere Monate in einem Seitwärtskorridor. Zwar ist der Genussschein im Ausverkauf durch dessen obere Begrenzung (CHF 280) gefallen. Allerdings blieb es bei einem kurzen Intermezzo – so dass dieser Support Bestand hat. Operativ ist Roche derweil in den Kampf gegen das Coronavirus eingestiegen. In Windeseile konnte das Unternehmen einen Covid-19-Test entwickeln. Dabei greift Roche auf zwei vollautomatisierte Diagnosesysteme zurück. Sie liefern innert weniger Stunden Ergebnisse und können an einem Tag jeweils mehr als 4'000 Proben analysieren. Kurz nachdem die FDA das Verfahren zugelassen hatte, gab die US-Gesundheitsbehörde grünes Licht für eine weitere Roche-Initiative. Die US-Tochter Genentech darf eine Phase-III-Studie für Actemra starten. Dieser Wirkstoff wird eigentlich bei rheumatoider Athritis verordnet. China hatte allerdings bereits Anfang März damit begonnen, Covid-19 mit dem Präparat zu behandeln. Nun soll Actemra bei 330 Patienten mit einer durch das Coronavirus ausgelösten Lungenentzündung klinisch analysiert werden.
Ob und inwieweit die aktuelle Krise auf das Geschäft des Gesamtkonzerns durchschlägt, erfahren Anleger am 22. April. Dann veröffentlicht Roche die Zahlen für das 1. Quartal. An der Börse gilt es für den Large Cap bis dahin, den skizzierten Haltebereich zu verteidigen. Eine Art Dreh- und Angelpunkt stellt hierbei die 200-Tage-Linie dar. Sollte sich Roche nach oben vom gleitenden Durchschnitt absetzen können, wäre das ein positives Signal. In diesem Szenario käme die ehemalige Unterstützung bei CHF 310 als Kursziel auf das Tableau. Angenommen, der Large Cap verharrt südlich der 200-Tage-Linie und fällt auch noch durch die Marke von CHF 280: Dann würde die untere Begrenzung des 2019er-Korridors bei knapp CHF 260 eine nächste Orientierungsmarke darstellen. Fest steht, dass sich die Kursschwankungsbreite von Roche im März sprunghaft erhöht hat. Auf Sicht von vier Wochen beträgt die historische Volatilität 61%. Dem steht ein 12-Monats-Wert von 22% gegenüber.
Die Intensität der Kursausschläge hat, neben anderen Faktoren, unmittelbare Auswirkungen auf die Konditionen von Barrier Reverse Convertibles. Ein auf Roche basierende Neuemission macht diesen Zusammenhang deutlich. Leonteq hat zwei verschiedene Varianten lanciert. Während die Laufzeit mit 18 Monaten identisch ist, unterscheiden sich die Produkte hinsichtlich Barriere und Coupon. Schutzschwellen von 65% und 60% des Anfangslevels stehen garantierten Ausschüttungen von 7.00% p.a. und 5.00% p.a. gegenüber. Das Niveau sämtlicher Barrieren hat Roche seit Ende 2012 nicht mehr gesehen. Gleichwohl ist eine Schwellenverletzung nicht ausgeschlossen. Sobald der Genussschein auf oder unter die Barriere fällt, erlischt der Teilschutz. In diesem Fall wären Produktinhaber dem vollen Risiko des Basiswertes ausgesetzt. Fazit: Anleger können mit diesen Produkten auf eine Beruhigung der Lage setzen und dabei die zu ihrer individuellen Risikobereitschaft passende Variante auswählen. Bitte beachten Sie das Kündigungsrecht der Emittentin. Leonteq kann vierteljährlich – erstmals nach sechs Monaten – vom Softcallable-Feature Gebrauch machen und den Barriere Reverse Convertible vorzeitig zurückzahlen.
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