Glitzernder Schmuck von Cartier oder edle Uhren von IWC rücken nicht erst seit der nun anbrechenden Weihnachtszeit in den Fokus der Luxus-Liebhaber. Bereits das ganze Jahr über erfreuen sich diese Marken der heimischen Richemont einer hohen Nachfrage. Deutlich weniger Glanz versprühte dagegen die Richemont-Aktie in der Vergangenheit. Ganze drei Jahre in Folge hatte der SMI-Titel gegenüber der Konkurrenz das Nachsehen. Während beispielsweise Kering seinen Unternehmenswert zwischen 2018 und 2020 um die Hälfte steigern und Branchenprimus LVMH ihn sogar verdoppeln konnte, drehte die Richemont-Aktie in diesem Zeitraum lediglich eine Nullrunde.
Doch damit ist nun Schluss, in diesem Jahr meldet sich der Luxusgüterkonzern mit Sitz in Bellevue im Kanton Genf am Kapitalmarkt mit voller Wucht zurück. Seit Jahresbeginn kletterte der Kurs um mehr als 70% empor und lies damit nicht nur die Wettberber alt aussehen, Richemont führt auch das interne SMI-Performanceranking mit deutlichem Abstand an. Den ganz grossen Schub bekam die Aktie Anfang Oktober, nachdem der im Mai erfolgte Ausbruch über die CHF 100er-Marke noch einmal einer Prüfung unterzogen wurde. Der Test dieses horizontalen und gleichzeitig psychologischen Widerstands verlief erfolgreich, wodurch es anschliessend kaum mehr ein Halten gab. Um über 40% verteuerten sich die Anteile seither.
Dass der heimische Blue Chip derzeit eine derartige Rallye aufs Parkett legt, hat bei weitem nicht nur charttechnische Gründe. Auf fundamentaler Ebene überschlagen sich die Ereignisse derzeit förmlich. So haben zum einen verschiedene Adressen ein Auge auf Richemont geworfen, wie zum Beispiel der aktivistische Investor Third Point. Medienberichten zufolge hat der Hedgefonds eine Milliarden-Beteiligung aufgebaut und fordert Schritte von der Unternehmensführung, welche die Unterbewertung der Aktie verringern soll. Diesbezüglich trifft Third Point bei dem langjährige Richemont-Aktionär Artisan Partners auf offene Ohren. Dieser sieht den Hauptgrund für den Bewertungsabschlag sieht vor allem in der verlustbringenden Online-Tochter Yoox Net-a-Porter (YNAP).
Selbst wenn das Richemont-Management bezüglich seiner Investoren keinen Kommentar abgibt, scheint es im Hintergrund Bewegung zu geben. So teilte der Konzern bei der Vorlage der Halbjahresbilanz mit, dass YNAP enger mit dem Konkurrenten Farfetch zusammenarbeiten soll. Der auf Luxusmode spezialisierte Online-Händler könnte sich sogar an der Richemont-Tochter beteiligen. Neben einem möglichen (Teil)-Verkauf der Sparte sowie dem Einstieg von Third Point macht noch eine weitere Spekulation die Runde: Angeblich ist auch Konkurrent Kering an Richemont interessiert. Diesbezüglich meldete sich der Vorsitzende Johann Rupert, der auch die Mehrheit der Stimmrechte kontrolliert, allerdings schon zu Wort: «Wir haben klar erklärt, dass Richemont nicht zum Verkauf steht und wir nicht an einer Fusion interessiert sind.»
Dass Rupert an das Unternehmen glaubt, dürfte auch daran liegen, dass das Geschäft derzeit auf Hochtouren läuft. So kletterte der währungsbereinigte Umsatz in den ersten sechs Monaten um 63% auf EUR 8.91 Mrd. empor. Das war auch mehr im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019/20, also vor der Pandemie. Insbesondere die USA und China trugen zu dem Wachstum bei. Darüber hinaus meldete Richemont in den sechs Monaten bis zum 30. September einen Anstieg des Nettogewinns auf EUR 1.25 Mrd. und schlug damit die Analystenschätzungen von EUR 1.15 Mrd. Auch hier hat der Konzern sowohl den Vorjahreswert von rund EUR 160 Mio. sowie das Niveau vor Corona von knapp EUR 700 Mio. übertroffen.
Trotz des rasanten Kursanstiegs der vergangenen Wochen ist das Gros der Analysten noch positiv gestimmt. Sollte sich die Richemont-Aktie allerdings nun eine Pause gönnen, wäre ein Barrier Reverse Convertible das Produkt der Stunde. Das Renditeoptimierungsprodukt ermöglicht die Ausschüttung eines Coupons unabhängig vom Kursverlauf des Basiswertes. Sogar Rücksetzer bis knapp an die Barriere setzen den Produktmechanismus nicht ausser Kraft. Bleibt die Barriere unversehrt, ist die Maximalrendite sicher. Und diese kann sich bei dem neuen Softcallable BRC Richemont sehen lassen. Der Coupon beträgt 8.00% p.a., der Risikopuffer wiederum komfortable 25%.
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