Die Welt schreitet derzeit mit grossen Schritten in Richtung grüne Zukunft. Für einen Kickstart sorgte vor nahezu exakt einem Jahr die Vorstellung des „Green Deal“ der Europäischen Union. Geht es nach der EU-Kommission, dann soll Europa 2050 klimaneutral aufgestellt sein. Das lässt sich der Kontinent viel Geld kosten: Insgesamt EUR 1 Bio. werden bis 2030 dafür investiert. Der neue US-Präsident Joe Biden greift sogar noch tiefer in die Tasche. Er möchte allein in den kommenden vier Jahren USD 2 Bio. in Cleantech investieren.
Diese Entwicklungen bescheren dem Windkraftanlagenbauer Nordex im wahrsten Sinne des Wortes Rückenwind. Trotz der weitreichenden Folgen durch die Pandemie konnten die Deutschen ihren Auftragsbestand nach neun Monaten mit insgesamt EUR 7.9 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil halten. Und angesichts des zum Erreichen der Klimaziele notwendigen weltweiten Ausbaus der Windenergie dürfte die Orderentwicklung in den kommenden Jahren weiter positiv ausfallen. Viel Hoffnung setzt das Management dabei auf die aussichtsreiche Turbinengeneration „Delta4000“. Der Anteil dieser Baureihe am Auftragsbestand erhöht sich laut dem Unternehmen kontinuierlich und steigert auch die Marge.
Was die genauen Ziele von Nordex angeht, hat der Konzern Anfang November die Karten auf den Tisch gelegt. Nach dem Corona-Jahr 2020 erwartet der Vorstand nun eine positive Entwicklung. Angestrebt wird als strategisches Ziel ein Umsatz von rund EUR 5 Mrd. sowie eine operative Marge von 8% im Jahr 2022 an. Zum Vergleich: Für dieses Jahr wird ein Umsatz von rund EUR 4.4 Mrd. und eine Ebitda-Marge von 2% prognostiziert. Dass dieses Vorhaben trotz der weiter anhaltenden Pandemie nicht utopisch ist, zeigt ein Blick auf die ersten neun Monate. Zwischen Januar und September erlöste Nordex EUR 3.2 Mrd. und erzielte eine Rendite von 2.2%.
Zuversichtlich stimmt das Management unter anderem die Weiterentwicklung der Lieferkette sowie der Ausbau der Produktionskapazitäten, um so von Skaleneffekten profitieren zu können. Daneben wurde ein Programm gestartet, in dem wichtige Initiativen zur weiteren Verbesserung des operativen Geschäfts und zur Sicherung der strategischen Ziele des Konzerns zusammengefasst sind. „Aufbauend auf unserer Marktposition als einer der Top-2-Verkäufer im 4- und 5-MW-Segment verfolgen wir daher weiterhin systematisch unser Ziel, das Top-3-Unternehmen der Branche zu werden“, zeigt sich Nordex-CEO José Luis Blanco zuversichtlich.
Börsianer zeigten sich zufrieden über die jüngsten Zahlenausweise sowie Zukunftsprognosen. Allein in den vergangenen 4 Wochen stürmte der TecDAX-Titel um mehr als 50% nach oben. Mit dem jüngsten Vorstoss hat sich das Chartbild deutlich verbessert. Nicht nur die 200-Tage-Durchschnittslinie wurde überwunden, auch markierte der Kurs ein neues 3-Jahres-Hoch. Nach dem die Aktie die bisherige Bestmarke von EUR 15.75 aus dem April 2019 geknackt hatte, kannte das Papier kein Halten mehr uns sprang kurz darauf sogar über die psychologisch wichtige Hürde bei EUR 20. Sollte sich Nordex auf diesem Terrain behaupten können, liegt aus technischer Sicht das nächste Ziel im Bereich von EUR 25. Hier befindet sich eine ehemalige Unterstützungszone aus dem Sommer 2016.
Analysten sind sich allerdings nicht einig, ob der Wind an der Börse weiter von hinten blasen wird. Die Experten von Independent Research monieren, dass trotz des Marktwachstums Nordex in den vergangenen Jahren keine nachhaltigen Gewinnsteigerungen erzielt hat, respektive nicht durchgängig profitabel gewesen ist. Sie sehen das Kursziel bei EUR 17.00 und sprechen sich daher für eine „Halten“-Empfehlung aus. Das Bankhaus Metzler stuft die Marschroute des Unternehmens bis 2022 dagegen als „plausibel und zielorientiert“ ein und empfiehlt den Titel mit einem fairen Wert bei EUR 22 zum Kauf.
Ob die Nordex-Aktie nun noch bis auf EUR 22 steigt oder gar auf EUR 17 zurückfällt, für die neuen Callable Barrier Reverse Convertible spielt dies keine Rolle. Die Produkte sind mit Risikopuffern von 45% ausgestattet, was im Umkehrschluss Barrieren im Bereich von EUR 11 bedeuten. Die BRCs sind in zwei Währungstranchen verfügbar: EUR und CHF. In Sachen Coupon hat die EUR-Variante mit 9.60% p.a. die Nase vorne. Aber auch das CHF-Produkt bringt mit 9.00% p.a. nur eine geringfügig kleinere Ertragschance mit sich.
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