Ist von E-Commerce die Rede, fallen in der Regel zwei grosse Namen: Amazon und Alibaba. Das wundert auch nicht, besetzen die beiden doch im weltweiten Marken-Ranking im Einzelhandel mit Abstand die ersten beiden Plätze. In Sachen Wachstumstempo sind hierzulande eher unbekannte Plattformen wie MercadoLibre den Internetriesen allerdings einen Schritt voraus. So konnte Lateinamerikas führender Web-Shop seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 mehr als verdoppeln, während die Marktführer „nur“ im prozentual zweistelligen Bereich expandierten.
Ein Blick in die Bücher zeigt die aktuelle Dynamik bei MercadoLibre. Von Januar bis März steigerte das Unternehmen seine Erlöse um 111.4% auf knapp USD 1.4 Mrd., im Vorquartal lag das Wachstum noch „erst“ bei 96.9%. Auch wenn der E-Commerce-Bereich noch den Löwenanteil zum Konzernumsatz beisteuert, nimmt das aufstrebende Fintech-Geschäft – ähnlich wie bei der schwergewichtigen E-Commerce-Konkurrenz – eine immer wichtigere Rolle ein. In dem Segment erzielte MercadoLibre einen Umsatz von USD 467.8 Mio., was einem Drittel der Gesamterlöse entspricht. „Der Online-Konsum blieb durchwegs stark und wir erlebten günstige Verbrauchertrends, da der Anteil digitaler Dienstleistungen weiter wächst“, kommentierte CFO Pedro Arnt die Ergebnisse.
Apropos Ergebnisse: Noch mehr als auf die Umsatzentwicklung blicken Investoren auf die Gewinnseite. Hier zeigte sich zuletzt ein gemischtes Bild. Während sich auf operativer Basis eine Besserung einstellte, rutschte das Unternehmen unter dem Strich tiefer in die rote Zone. Positiv ist, dass das Betriebsergebnis in der abgelaufenen Periode USD 90.8 Mio. erreichte, ein Jahr zuvor wies der Konzern noch ein Minus von USD 29.7 Mio. aus. Netto tauchte MercadoLibre allerdings etwas weiter in die Miesen ab. Betrug der Verlust vor einem Jahr noch USD 0.44 je Aktie, waren es dieses Mal USD 0.68. Auch der operative Cash-Flow war mit Minus USD 263 Mio. deutlich negativ.
Laut Finanzvorstand Arnt wurden die Ergebnisse vor allem durch eine höhere Steuer sowie dem beschleunigten Wachstum geprägt. So wurden die Investitionen in Schlüsselbereiche wie Lagerhallen und Fintech-Services merklich erhöht. Die Argentinier planen insgesamt USD 1.1 Mrd. in die Erweiterung ihrer Lagerflächen und Dienstleistungen in Mexiko zu investieren, um einerseits den pandemiebedingten Online-Boom schneller bedienen zu können. Andererseits möchte MercadoLibre aber ebenso seinem Erzrivalen Amazon Paroli bieten.
Auch seine Fintech-Dienstleistungen wie zum Beispiel Verbraucherkredite plant das Unternehmen mit zusätzlichem Geld zu stärken. Aktuell liegt das Gesamtzahlungsvolumen des Fintech-Bereichs Mercado Pago, welcher rund 16 Mio. Nutzer in ganz Lateinamerika zählt, bei USD 14.7 Mrd. Das entspricht einem Plus von satten 81.8% zum Jahresauftakt. Dass digitales Bezahlen immer mehr zum Steckenpferd des Unternehmens wird, zeigt zudem ein neues Engagement im Bitcoin. MercadoLibre investierte im ersten Quartal USD 7.8 Mio. in die Cyber-Devise.
Operativ stehen die Zeichen bei MercadoLibre also auf Wachstum, auch wenn sich durch die aktuell hohen Investitionen das Ergebnis im laufenden Jahr im negativen Bereich bewegen wird. Aber bereits im kommenden Jahr rechnet der Analystenkonsens mit einem deutlich positiven Gewinn je Aktie.
An der Börse ist man nach dem Husarenritt der Aktie zwischen März 2020 und Februar 2021 derzeit in eine abwartende Haltung übergegangenen. Nach einer etwas schärferen Korrekturbewegung vom Allzeithoch bei USD 2'020 bis auf unter USD 1'300, dies entspricht einem Rückgang von rund 35%, ging der Titel in eine Seitwärtsphase über. Im Wesentlichen bewegt sich der Kurs in einem Korridor zwischen USD 1'400 und 1'600. Auf der Unterseite befindet sich zudem im Bereich von USD 1'300 noch eine weitere horizontale Unterstützung. Auf dem Weg nach oben wird das aktuelle Kurspotenzial vom Widerstand bei USD 1'600 begrenzt. Positiv ist allerdings, dass es der MercadoLibre-Aktie vor wenigen Tagen gelungen ist, die 200-Tage-Durchschnittslinie wieder zu überwinden.
Sowohl unter charttechnischen als auch fundamentalen Gesichtspunkten könnte sich der eingeschlagene Seitwärtskurs noch eine Weile fortsetzen. Die neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles sind für ein derartiges Szenario bestens gerüstet. Die Produkte sind in zwei Währungstranchen verfügbar: USD und CHF. Beide Papiere weisen einen komfortablen Risikopuffer von 35% auf, was dem Basiswert Platz auf der Unterseite bis auf knapp USD 1'000 lässt. In Sachen Coupon hat die USD-Variante mit 11.00 %p.a. die Nase vorne. Aber auch das CHF-Produkt bringt mit 10.00% p.a. die Aussicht auf eine prozentual zweistellige Rendite mit sich.
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