Im Fokus der Anleger stehen am Finanzmarkt oftmals die Aktien mit besonders positiven Kursbewegungen. Nicht minder interessant dürfte das aktuelle Chartbild von Idorsia sein, auch wenn die Kurve bei dem Schweizer Nebenwert in die andere Richtung zeigt. Im sich dem Ende neigendem Jahr 2021 steht ein Minus von 36% zu Buche. Allein in den vergangenen drei Monaten gab die Notierung um mehr als ein Fünftel nach.
Doch bevor wir näher auf das Chartbild eingehen, stellt sich die Frage: Was ist passiert? Nach einer starken ersten Hälfte scheint bei der Biotech-Firma im zweiten Halbjahr operativ der Wurm drin zu sein. Das Unternehmen, das selbst noch keine Produkte am Markt hat, wies zum 30. Juni einen Betriebsverlust von CHF 252 Mio. aus, das war weniger als Analysten auf der Rechnung hatten. Auch die Ausgaben fielen in den ersten sechs Monaten mit CHF 265 Mio. geringer als erwartet aus. Zudem schürte CEO Jean-Paul Clozel mit Blick auf die Produkt-Pipeline – insbesondere für das Zulassungsverfahren beim Schlafmittel «Daridorexant» – Zuversicht. «Wir konzentrieren uns darauf, die erwartete Markteinführung von Daridorexant in den USA und Europa. sowie von Clazosentan in Japan vorzubereiten», sagte Clozel Ende Oktober bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal.
So weit, so gut. Während die ersten Medikamente von Idorsia also schon kurz vor dem Start stehen, kam es bei der Entwicklung von «Lucerastat» zu einem Forschungsrückschlag. Das Mittel verfehlte in Phase-III das primäre Ziel neuropathische Schmerzen bei Morbus-Fabry-Patienten zu lindern. Auf diese Nachricht reagierten Börsianer ziemlich verschnupft. Allerdings sind die Tage von Lucerastat noch nicht gänzlich gezählt, Idorsia möchte noch Interimsdaten prüfen und erst danach entscheiden, wie es mit dem Medikament weitergehen soll.
Bei dem Wirkstoff «Cenerimod» gegen die seltene Autoimmunkrankheit Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) läuft es dagegen besser. Nach positiven Ergebnissen der Phase-IIb-Studie teilte Idorsia mit, dass sich bei Patienten mit der chronisch-entzündlichen Bindegewebserkrankung eine klinisch bedeutsame Verbesserung zeigte. Daher beginnt für das Mittel nun eine Phase-III-Studie. Auch wenn die Entwicklung noch einige Zeit benötigen dürfte, sind das gute Nachrichten. Experten erwarten eine Markteinführung zwar frühestens im Jahr 2027, sehen aber zugleich ein Umsatzpotenzial von CHF 200 Mio.
Selbst wenn Idorsia wie eingangs erwähnt noch viel Geld verbrennt, verfügt es über ein dickes Polster, um die Entwicklung neuer Medikamente sowie die Umsetzung der ehrgeizigen Einführungspläne für bereits fertige Arzneien umsetzen zu können. Nach neun Monaten beliefen sich die Barmittel, angetrieben durch eine neue CHF 600 Mio. starke Emission einer siebenjährigen Wandelanleihe, auf CHF 1.4 Mrd. «Wir werden mit einer starken Bilanz in das Jahr 2022 starten», ist sich Finanzchef André C. Muller daher sicher und fügt hinzu: «Der Erfolg der neuen Therapien ist die beste Voraussetzung für unser Unternehmen, mittelfristig eine nachhaltige Rentabilität erwirtschaften zu können.»
Zurück zum Chartbild: Der dynamische Kursrückgang sorgte dafür, dass die Idorsia-Aktie unter den Unterstützungsbereich zwischen CHF 23 und 20 abgetaucht ist. Im aktuellen Bereich von CHF 16 versucht der Titel aber nun eine Bodenbildung. Zur Hilfe kommt Idorsia dabei ein langfristiger, horizontaler Support, der auf die Jahre 2017 und 2019 zurückgeht. Daneben befindet sich der Relative Strength Index (RSI), ein Preisfolgeindikator, knapp im überverkauften Bereich. Der MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence), der die Differenz zwischen dem kürzeren und dem längeren gewichteten gleitenden Durchschnitt misst, sendete derweil kürzlich ein Kaufsignal. Aus technischer Sicht könnte die Idorsia-Aktie auf dem ermässigten Niveau also zumindest in eine Seitwärtsbewegung übergehen.
Mit diesem Szenario im Hintergrund könnte ein Barrier Reverse Convertible eine erstklassige Wahl sein. Bei diesem Produkt haben Anleger das Recht auf die Ausschüttung eines Coupons unabhängig vom Kursverlauf des Basiswertes. Sogar Rücksetzer bis knapp an die Barriere sind ohne Folgen. Solange die Barriere während der Laufzeit nicht verletzt wird, bleibt der aussichtsreiche Produktmechanismus in Kraft. Bei dem Softcallable BRC auf Idorsia lauten die Konditionen folgendermassen: Der Coupon beträgt überdurchschnittliche 11.00% p.a., der Risikopuffer wiederum komfortable 41%. Damit müsste der Basiswert auf ein Allzeittief abrutschen, um die Barriere zu touchieren. Eine Seitwärtsbewegung reicht völlig aus, um diesen prozentual zweistelligen Ertrag zu generieren.
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