«Cremiges Pilzrisotto mit Speck», «Pouletfilets in Kräuterpanade» oder doch «Knuspriger Flammkuchen mit Mozzarella»? Diese drei Menus stellt HelloFresh seinen Kunden für die Woche ab dem 6. Juni zur Auswahl. Das Unternehmen betreibt weder ein Restaurant, noch liefert es die fertigen Speisen ins Haus. Vielmehr stattet HelloFresh seine Nutzer mit Kochboxen aus. Sie enthalten das jeweilige Rezept und die Zutaten. Noch nie hat das Unternehmen so viele Schachteln mit Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst abgepackt, wie während des Corona-Lockdowns. Im 1. Quartal 2020 nahm die Zahl der aktiven Kunden um 41% um 4.18 Mio. zu. Vor allem in der zweiten März-Hälfte, als in vielen Ländern Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden, schwoll die Orderflut an. Insgesamt gingen bei HelloFresh in den ersten drei Monaten des Jahres 14.7 Mio. Bestellungen ein – zwei Drittel mehr als im Auftaktquartal 2019.
Vor diesem Hintergrund überrascht das Chartbild des seit 2017 börsenkotierten Lieferdienstes nicht. Nachdem der Corona-Ausverkauf den Mid Cap zunächst erfasst hatte, wurde HelloFresh ab Mitte März als «Stay-at-Home»-Profiteur heiss gehandelt. Der dazu gehörige steile Aufwärtstrend bescherte der Aktie zwischenzeitlich einen Kursdoppler. Relativ zeitgleich mit den ersten Lockerungen der Corona-Vorschriften stockte die Rallye. Gegenüber dem Allzeithoch von EUR 42.22 setzte die Aktie um bis zu 17% zurück. Aus charttechnischer Sicht war die Korrektur überfällig, zum Top kam HelloFresh ziemlich überkauft daher. Als Ende Mai der aufgestaute Druck aus der Notierung entwich, fand der Highflyer im Bereich von EUR 35 eine erste horizontale Unterstützung.
Aus fundamentaler Sicht steht nun folgende Frage im Fokus: Hat die Begeisterung der Neukunden für die Kochboxen über den Lockdown hinaus Bestand? Das Management ist zuversichtlich und hat die Prognose für 2020 nach dem starken Jahresauftakt deutlich nach oben angepasst. CEO Dominik Richter rechnet mit einem Umsatzwachstum von 40% bis 55%. Zuvor lag die anvisierte Spanne bei 22% bis 27%. Gleichzeitig stellt der Unternehmenschef eine bereinigte operative Marge (Stufe EBITDA) von 6% bis 10% in Aussicht. Bisher hatte er hier bestenfalls mit 5.5% gerechnet. Dank rückläufiger Marketingkosten fuhr die Gruppe im 1. Quartal bereits eine EBTIDA-Marge von 9.0% ein. Anfang 2019 schrieb HelloFresh selbst auf operativer Ebene roten Zahlen. Besonders profitabel war das für mehr als 60% der Umsätze stehende US-Geschäft. In den Staaten erreichten die Berliner eine Marge von 11.3%.
Trotz allem ist es gut möglich, dass der Mid Cap etwas zu viel von den positiven Aussichten vorweggenommen hat. Auf eine längere Konsolidierungsphase zielen zwei neue Softcallable Barrier Reverse Convertible ab. Während die Laufzeit der in EUR denominierte Produkte jeweils ein Jahr beträgt, unterscheiden sich die beiden Varianten hinsichtlich der Barriere. Liegt die Schutzschwelle bei tiefen 50% der Anfangsfixierung, wirft der Barrier Reverse Convertible eine garantierte Couponzahlung von 13.00% p.a. ab. Wer sich mit 10 Prozentpunkten weniger Risikopuffer zufrieden gibt, kann mit einer Ausschüttung in Höhe 17.00% p.a. rechnen. Neben dem bereits erwähnten Support bei EUR 35 verfügt HelloFresh über weitere Unterstützungen. Im Falle einer Korrektur könnte die Aktie im Bereich von EUR 31 sowie rund EUR 5 tiefer Rückhalt finden. Sollte der Risikopuffer dennoch nicht reichen, erlischt der Teilschutz. In diesem Fall wäre die Anlage dem vollen Risiko des Basiswertes ausgesetzt.
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