Zu den am stärksten betroffenen Branchen in der aktuellen Corona-Pandemie zählt der konjunkturabhängige Automobilsektor. Die Krise sorgt aber nicht nur bei den Herstellern in Europa für Fehlzündungen, sie hinterlässt auch ihre Spuren im Wachstumsmarkt China. Unter anderem die einheimische Geely bekommt den Nachfragerückgang deutlich zu spüren. In den ersten drei Monaten des Jahres brachen die Verkäufe um mehr als 40% ein.
Insgesamt lieferte Geely Automobile im ersten Quartal rund 200'000 Fahrzeuge aus. Der Konzern hofft nun auf einen baldigen Kick-Start in der Branche. Denn von dem ursprünglichen Verkaufsziel von 1.4 Millionen Einheiten für 2020 möchte das in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, ansässige Unternehmen nicht abrücken. Hoffnung setzt Geely unter anderem auf neue Karossen. So plant CEO Gui Sheng Yue mit sechs neuen Modellen in diesem Jahr. Entgegen kommt dem auf die Elektromobilität ausgerichteten Konzern zudem, dass die von der Regierung in Peking geplanten reduzierten staatlichen Kaufprämien für E-Auto-Käufer um ein Jahr auf 2021 verschoben wurden.
Bereits seit 2016 setzt Geely verstärkt auf umweltfreundliche Autos. Damals brachte der Konzern mit dem „Emgrand EV“ das erste Elektrofahrzeug der Marke auf den Markt. Der vor rund fünf Jahren gestartete Strategiewechsel, der unter dem Slogan „Blue Geely Initiatives“ läuft, hat zum Ziel führend im Bereich neuer Fahrzeugtechnologien zu werden. Die Initiativen sollen dafür sorgen, dass bis zu 90% des Gesamtumsatzes der Gruppe in Form von neuen Energie- und Elektroautos erlöst werden. Von der im Oktober 2016 ins Leben gerufenen Marke Lynk & Co sollen bereits Ende dieses Jahres erste Modelle in Europa angeboten werden.
Noch aber kennt man Geely auf dem alten Kontinent weniger durch seine E-Auto-Aktivitäten, sondern vielmehr als Grossaktionär von Volvo und Mitaktionär von Daimler. 2010 leibten sich die Chinesen den schwedischen Autobauer Volvo ein. Da die Skandinavier auch über eine Nutzfahrzeugsparte verfügen, elektrifiziert Geely nun auch das LKW-Segment. Das „Techtelmechtel“ mit Daimler startete im vergangenen Jahr, nachdem sich die Chinesen 9.70% der Unternehmensanteile an den Stuttgartern sicherten. Vor wenigen Tagen gaben die beiden nun bekannt, dass sie die „Smart Automobile Co., Ltd“ gründen, ein 50:50-Joint-Venture, innerhalb derer die Marke Smart weiterentwickelt werden soll. So sollen die kommenden Kleinstwagen-Modelle als reine Elektroautos in einer speziell dafür gebauten Fabrik im Reich der Mitte vom Band laufen. Insider gehen davon aus, dass Geely langfristig sogar Mehrheitseigner bei Daimler werden möchte.
Operativ muss sich der Konzern kurzfristig aber auf einen holprigen Parcours einstellen. Nach einem Gewinneinbruch von 35% im vergangenen Jahr rechnet der Konzern auch 2020 angesichts der Pandemie mit wesentlichen Belastungen auf dem Ergebnis. Laut des Herstellers könnte es „eines der schwierigsten Jahre“ in der Geschichte des 1986 gegründeten Unternehmens werden.
An der Börse schöpft man aber dennoch Hoffung. Vom Tief Mitte März bei exakt HKD 10.00 düste die Aktie bereits wieder um 30% nach oben. Damit beträgt der Verlust, ausgehend vom im Januar markierten Jahreshoch bei HKD 16.50, „nur“ noch 21%. Der Auto-Titel ist erneut auf der Unterstützungszone bei HKD 10 nach oben gedreht. Dieser Support begleitet Geely bereits seit 2017 und hat das Papier seither mehrmals vor grösseren Bremsspuren im Chart bewahrt. Um wieder Richtung Jahresgipfel zu marschieren stehen der Aktie allerdings einige Hürden im Weg. Dazu zählen unter anderem die 100- und 200-Tage-Durchschnittslinien, die sich knapp oberhalb der Marke von HKD 13 soeben getroffen haben. Auch verläuft hier ein mittelfristiger Abwärtstrend.
Sowohl aus technischer als auch aus fundamentaler Sicht wäre eine künftige Seitwärtsbewegung ein durchaus realistisches Szenario. In diese Konstellation würde ein Callable Barrier Reverse Convertible bestens passen. Das neu in Zeichnung stehende Produkt ist in zwei Währungstranchen verfügbar: USD und CHF. Beide Papiere weisen einen komfortablen Risikopuffer von 40% auf. In Sachen Coupon hat die USD-Variante mit 10.40% p.a. die Nase vorne. Aber auch das CHF-Produkt bringt mit 9.20% p.a. die Aussicht auf eine mögliche prozentual zweistellige Rendite mit sich. Die bei 60% des Startkurses fixierte Barriere muss dazu unversehrt bleibt. Die Schwelle befindet sich damit auf dem Kursniveau von Ende 2016.
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