Im Mai 2021 jährt sich die Gründung von Delivery Hero das 10. Mal. Auf das Prädikat «Traditionsunternehmen» wird der Essenslieferant also noch einige Zeit warten müssen. Und doch hat der E-Commerce-Dienstleister 2020 Augenhöhe mit geschichtsträchtigen Konzernen wie Allianz, Henkel oder Siemens erreicht. Im August zog Delivery Hero in den DAX ein. Börsentechnisch war der Aufstieg in die erste deutsche Börsenliga der Höhepunkt eines für die Berliner ereignisreichen Jahres. Operativ bescherte die Corona-Pandemie Delivery Hero eine wuchtige Sonderkonjunktur. In den ersten neun Monaten hat sich die Zahl der Bestellungen auf 362 Mio. verdoppelt. In Summe wickelte das Unternehmen einen Bruttowarenwert von EUR 3.4 Mrd., 70% mehr als im Vorjahreszeitraum, über seine Systeme ab. Aus dem Heimatmarkt hat sich Delivery Hero zurückgezogen. Das Geschäft spielt sich überwiegend in Asien sowie in Afrika und dem Nahen Osten ab.
Investoren macht der junge Weltkonzern den Mund als klassischer Wachstumswert wässrig. Der steile Aufwärtstrend der vergangenen Monate zeigt, dass den Berlinern die nach wie vor anfallenden tiefroten Zahlen nachgesehen werden. Nach einem Rücksetzer im Corona-Ausverkauf gesellte sich die Aktie rasch zum Segment der «Stay-at-Home»-Profiteure. Anfang Juli notierte Delivery Hero erstmals im dreistelligen Bereich. Zunächst konnte der Large Cap die Marke von EUR 100 allerdings nicht hinter sich lassen. Vielmehr bildete er eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung aus. Anfang November entpuppte sich ein Ausbruchsversuch nach oben noch als Fehlsignal. Doch als zuletzt in vielen Ländern die Corona-Ausgangsbeschränkungen wieder forciert wurden, entkam das Papier der Seitwärtsrange. Offenbar setzen Investoren darauf, dass die Geschäfte des Dienstleisters zu Weihnachten 2020 mehr denn je brummen. CEO und Gründer Niklas Östberg sieht im globalen Lebensmittelmarkt – ungeachtet der aktuellen Sondersituation – ein immensens Potenzial. Er verweist dabei auf Megatrends wie Online- und Mobile-Nutzung, Life-Style oder Urbanisierung.
In den 49 Ländern, in denen Delivery Hero derzeit aktiv ist, taxiert der Schwede den Markt für Food-Dienstleistungen auf mehr als EUR 500 Mrd. Gleichzeitig baut er den Bereich Quick Commerce auf. Aus speziellen Lagerhäusern, den so genannten Dmarts, liefert Delivery Hero neben Lebensmitteln Medikamente, Elektronikartikel oder Blumen aus. Nomen ist dabei Omen: Die Ware ist in weniger als 20 Minuten bei der Kundschaft. »Dieser neue Standard wird die Zukunft der Delivery formen«, ist Östberg überzeugt. Bis Ende Jahr sollen 400 Dmarts in Betrieb sein und jeweils rund 3'000 Produkte vorrätig haben. Zum Vergleich: Per 30. September umfasste das im Aufbau befindliche Netzwerk 254 Lager in 19 verschiedenen Ländern. Frei von Sorgen ist das Unternehmen am Ende eines ereignisreichen Jahres aber nicht. Beschäftigen dürfte das Top-Management vor allem die milliardenschwere Übernahme des südkoreanischen Essenslieferanten Woowa Brothers. Bei dem vor ziemlich genau 12 Monaten angekündigten Deal stösst Delivery Hero auf Widerstand bei den Wettbewerbshütern: Die Korea Fair Trade Commission (KFTC) empfiehlt, das geplante Gemeinschaftsunternehmen nur zu genehmigen, wenn die Deutschen vorher ihre Südkorea-Tochter Yogiyo veräussern. Wenig überraschend hält Niklas Östberg nicht viel von dieser Idee und versucht die Behörden nun von Alternativen zu überzeugen.
Gleichzeitig macht er keinen Hehl daraus, dass sich der eigentlich bis Ende Jahr geplante Abschluss der Transkation verzögern könnte. Fest steht, dass das Bekanntwerden der kartellrechtlichen Widerstände die Delivery Hero-Aktie im November zwischenzeitlich ausgebremst hat. Für Anleger, die weitere Rückschläge erwarten, bietet Leonteq Alternativen zum Direktinvestment in Form von neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles. In der Produktwährung CHF ist die Emission mit einer garantierten Couponzahlung von 14% p.a. ausgestattet. Beim auf EUR lautenden Pendant beläuft sich die vierteljährliche Ausschüttung auf 14.40% p.a. Alle anderen Parameter sind identisch: Zu Beginn der 12-monatigen Laufzeit werden die Barrieren bei 49% des Anfangskurses von Delivery Hero fixiert. Solange der Basiswert nicht auf oder unter diese Marke fällt, erhalten Anleger das Nominal nach dem Verfall vollständig überwiesen. Andernfalls wären sie dem vollen Kursrisiko des E-Commerce-Konzerns ausgesetzt. Bitte beachten Sie: Im Zuge der Softcallable-Funktion kann zu einer vorzeitigen Rückzahlung dieser Produkte kommen.
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