Milliardenrisiken im Diesel-Abgasskandal, ein teurer Umbruch zu Elektroautos sowie die Corona-Pandemie sorgten dafür, dass Daimler in den vergangenen Monaten vermehrt mit Absatzeinbrüchen und Gewinnwarnungen für Schlagzeilen sorgte. Nun gab es aber Balsam für die geschundene Auto-Seele: Im dritten Quartal ist der deutsche Autokonzern überraschend flott auf einen Erholungskurs eingeschwenkt. Eine steigende Nachfrage gepaart mit einer strikten Kostendisziplin gaben dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen kräftigen Schub um 14% auf mehr als EUR 3 Mrd. Das war laut den Experten von Morningstar «signifikant besser» als die Konsensschätzung.
Nach einem katastrophalen zweiten Quartal hat Daimler also wieder in die Gewinnspur zurückgefunden. Das sollte auch keine Eintagsfliege gewesen sein. «Wir erwarten, dass diese positive Dynamik auch im vierten Quartal anhält», sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen. Seine Erwartung beruht auf der Annahme, dass es zu keinen weiteren Lockdowns kommt.
Die Quartalszahlen waren aber nicht die einzige positive Meldung aus der Stuttgarter Konzernzentrale in den vergangenen Tagen. Daimler kündigte zudem an, mit dem Rückversicherer Swiss Re gemeinsame Sache zu machen. Dazu gründen die beiden Unternehmen den digitalen Autoversicherer Movinx. Der Deal könnte genau zum passenden Zeitpunkt kommen, denn beim «Auto der Zukunft» fallen immense Daten an – beispielsweise aus dem Fahrverhalten oder Verkehrsfluss – und diese lassen sich bestens verwerten. Um in der Ära der neuen Fahrzeuggeneration vorne mitzuspielen, plant die Marke mit dem Stern ihr Angebot an rein batteriebetriebenen Elektro-Modellen bis 2030 auf mehr als 20 auszuweiten. Dank der damit einhergehenden Datenflut kann Movinx auf Kunden angepasste Versicherungsangebote entwickeln. Daimler wandelt mit diesem Schritt auf den Spuren von Tesla. Die Kalifornier sind bereits in das Assekuranzgeschäft eingestiegen und bieten für ihre Fahrzeuge eigene Kfz-Policen an.
An der Börse sorgten alle diese Nachrichten zuletzt für deutliche Kursgewinne und schoben die Daimler-Aktie auf ein neues Neun-Monats-Hoch. Dem voraus ging aber bereits ebenfalls ein temporeicher Aufstieg. Nicht nur, dass es der DAX-Titel auf Sicht von einem Jahr mittlerweile in den positiven Bereich geschafft hat, seit dem Corona-Tief Mitte März hat sich der Kurs auch deutlich schneller als der Markt sowie die heimische Konkurrenz nach oben entwickelt. Ein satter Zuwachs von 120% steht bei Daimler zu Buche, während der DAX, BMW und Volkswagen nur rund die Hälfte des Anstiegs schafften.
Während der Aufwärtsfahrt ist es der Daimler-Aktie gelungen, zahlreiche Widerstände zu durchbrechen, die im Anschluss in Unterstützungen transformierten. Ein wichtiger horizontaler Support hat sich beispielsweise im Bereich von EUR 40 herauskristallisiert. Auf diesem Niveau verläuft zudem die 100-Tage-Linie. Nach oben weist der kurzfristige Aufwärtstrendkanal dem Blue Chip den Weg. Die untere Begrenzung befindet sich bei EUR 47, auf der Oberseite lässt der Trendkanal dem Kurs Platz bis EUR 54.
Ob es nun weiter nach oben gehen wird, dürfte von verschiedenen Faktoren abhängen. Zum einen wie sich in den kommenden Wochen die Corona-Pandemie und mir ihr die Regelungen der Politik entwickeln werden. Zum anderen aber auch, wie schnell sich die Automärkte nach den drastischen Einbrüchen erholen können. Im September wuchsen die Absätze in der EU gerade Mal um 3.1%. Damit ergibt sich für die ersten neun Monate immer noch ein sattes Minus von 28.8%. Kurzfristig könnte Daimler aber noch einmal für eine Überraschung sorgen. Am Freitag, 23. Oktober, wird der Konzern nicht nur seinen vollständigen Quartalsbericht veröffentlichen, sondern auch eine neue Prognose für das Gesamtjahr abgeben. Bisher wird mit Rückgängen bei Absatz, Umsatz und Ergebnis gerechnet.
Für die neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles ist eine weitere Kursbeschleunigung nicht von Nöten. Im Gegenteil: Die Produkte bieten bereits im Seitwärtskurs respektive bei moderat sinkenden Notierungen eine ansehnliche Renditechance. Die Franken-Variante ist mit einem Coupon von 9.00% p.a. ausgestattet, das EUR-Pendant stellt sogar eine maximale Verzinsung von 9.3% p.a. in Aussicht. Beide Produkte besitzen eine Höchstlaufzeit von 18 Monaten sowie eine tief angesiedelte Barriere bei 59% des Startkurses.
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