Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine kostspielige Angelegenheit. Diese Erkenntnis wird nicht nur in den politischen Debatten zusehends deutlich. Für sie gibt es auch harte Belege, allen voran den CO2-Preis. Gerade ist das an der Warenterminbörse ICE gehandelte und auf eine Tonne Treibhausgas bezogene Verschmutzungsrecht zum ersten Mal über die Marke von EUR 60 geklettert. Als ein zentraler Treiber hinter der Rallye – seit dem Jahreswechsel legte die Notierung um 85% zu – gilt der Konjunkturaufschwung. Er sorgt dafür, dass die an das Europäische Emissionshandelssystem EU-EHS angeschlossenen Industriebetriebe die Leistung erhöhen und entsprechend mehr Verschmutzungsrechte benötigen. Zusätzlich angeschoben wurde der Kontrakt von den zuletzt deutlich gestiegenen Energiepreisen.
Neben diesen eher kurzfristigen Faktoren gibt es strukturelle Gründe für die CO2-Hausse. Die Europäische Union (EU) hat im Sommer damit begonnen, ihren Klimaschutzplan „Fit for 55“ rechtlich aufzugleisen. Über allem steht dabei das Ziel, die Treibhausgasemission bis 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 um mindestens 55% zu senken. Auf dem Weg dorthin spielt der CO2-Preis eine zentrale Rolle. Folgerichtig möchte Brüssel das EU-EHS ein weiteres Mal reformieren. Geplant ist auf der einen Seite eine Reduzierung der insgesamt zur Verfügung stehenden sowie der gratis ausgegebenen Verschmutzungsrechte. Darüber hinaus plant die EU-Kommission die seit längerem im Raum stehende Expansion des Systems. Ab 2023 soll die Schiffindustrie sukzessive aufgenommen werden.
Das EU-EHS gilt als globales Vorbild. Schon allein deswegen dürfte die CO2-Bepreisung auch an der 26. Weltklimakonferenz (COP26) intensiv diskutiert werden. Vom 31. Oktober bis zu 12. November müssen die teilnehmenden Länder in Glasgow Rechenschaft darüber ablegen, wie weit sie mit dem Kampf gegen den Klimawandel sind. Die Zeit drängt: Damit das 2015 in Paris verabschiedete Ziel, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten, realistisch bleibt, sollen ab 2050 bestenfalls überhaupt keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen. Gastgeber Boris Johnson hat gerade noch einmal die Bedeutung des Treffens betont. «Ich denke, Glasgow - COP26 - ist ein Wendepunkt für die Welt und der Moment, in dem wir erwachsen werden und Verantwortung übernehmen müssen», sagte der britische Premierminister.
Fest steht, dass sich der CO2-Future seit knapp einem Jahr in einem charttechnischen Aufwärtskorridor bewegt. Zuletzt ist die Notierung einmal mehr daran gescheitert, diesen Kanal nach oben zu verlassen. Sollte es nun zu einer stärkeren Konsolidierung kommen, würden bei knapp EUR 60 sowie rund EUR 10 tiefer horizontale Unterstützungen warten. Neben der hohen Volatilität sollten Investoren die politische Dimension dieser speziellen Anlageklasse nicht unterschätzen. Beispielsweise warnen Kritiker wegen des starken Preisauftriebs bereits vor einer Überbelastung von Wirtschaft und Verbrauchern. Wie auch immer: Gerade mit Blick auf die anstehende COP26 dürfte der CO2-Future weiter im Fokus bleiben. Für Anleger, die sich vor der möglichen klimapolitischen Weichenstellung auf der Long-Seite positionieren möchten, bieten Tracker-Zertifikate von Leonteq einen einfachen und kosteneffizienten Zugang. Die strukturierten Produkte bilden die jeweils im Dezember fälligen Futures und damit die volumenstärksten Kontrakte im CO2-Spektrum ab. Neben einer bereits in gut zwei Monaten fälligen Variante hat Leonteq ein Tracker-Zertifikat auf den im Dezember 2022 auslaufenden ICE ECX-Future im Angebot.
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