Es hätte so schön sein können: Anfang Juni testete die Bayer-Aktie die 200-Tage-Linie von oben und hangelte sich dann wochenlang an dieser entlang. Auch wenn der Kurs ab und zu darunter abtauchte schaffte es der Valor immer wieder rasch zurück über den gleitenden Durchschnitt. Bei der Konsolidierung im Bereich von EUR 51 standen die Chancen sogar gut, dass der DAX-Titel den Indikator als Sprungbrett nach oben nutzt. Zumal auch die 200-Tage-Linie damit begann, sich wieder gen Norden zu neigen. Allerdings kam es dann ganz anders.
Die Aktie des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns brach mit einem Schlag nach unten weg. Grund: Bayer enttäuschte die Marktteilnehmer mit einem überraschend deutlichen Gewinnrückgang im zweiten Quartal. So schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereinflüssen von April bis Juni um etwas mehr als ein Zehntel auf EUR 2.6 Mrd., der Analystenkonsens lag dagegen knapp 8% höher. Es kommt noch schlimmer. Unter dem Strich türmte sich ein Verlust in Höhe von EUR 2.3 Mrd. auf. Neben höheren Kosten und negativen Währungseffekten schlug vor allem eine weitere Milliarden-Rückstellungen für die anhaltende Klagewelle im Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat auf das Ergebnis durch.
Innerhalb des Konzerns zeigte sich eine gegenläufige Entwicklung. Während das Agrargeschäft Cropscience für die Bremsspur in der Bilanz verantwortlich ist, machte die Pharma-Sparte eine gute Figur. Nahrungsergänzungsmittel erfreuten sich ebenso einer hohen Nachfrage wie auch verschreibungspflichtige Medikamente wie das jüngst eingeführte Krebsmittel Nubeqa oder der Blutgerinnungshemmer Xarelto. «Wir haben grosse Erfolge bei der Entwicklung und Einführung von Medikamenten erzielt, von denen einige Blockbuster-Potenzial haben», kommentierte Vorstandschef Werner Baumann die Entwicklung im zweiten Quartal. Viel verspricht sich der 58-jährige beispielsweise von einem kürzlich in den USA zugelassenen Nierenmedikament sowie einer neuen Parkinson-Zelltherapie, die soeben in die klinische Testphase eintrat.
Im Pharmabereich drückt Bayer nun auch mit einer weiteren Übernahme auf das Wachstumstempo. Zielobjekt ist die US-Biotech-Schmiede Vividion Therapeutics, für die die Deutschen USD 1.5 Mrd. springen lassen. Oben drauf könnte noch erfolgsabhängige Meilensteinzahlung von bis zu USD 500 Mio. kommen. Vividion verfügt über eine Plattform mit der unterschiedliche Therapien mit niedermolekularen Wirkstoffen für verschiedene medizinische Bedürfnisse entwickelt werden können.
Aus der Pillen-Sparte schöpft Baumann, der den Konzern seit fünf Jahren anführt, auch die Zuversicht im Gesamtjahr besser abschneiden zu können als bislang erwartet. So hob der CEO die 2021er-Prognose für den Umsatz von ursprünglich EUR 42 bis 43 Mrd. auf EUR 44 Mrd. an. Auch beim Gewinn möchten die Leverkusener noch eine Schippe draufpacken. Anstatt einem bereinigten Ergebnis je Aktie von EUR 5.60 bis 5.80 Euro steht nun ein Ziel von EUR 6.00 bis 6.20 Euro auf der Agenda.
Die guten Nachrichten wurden anfänglich von der Ergebnisenttäuschung an der Börse übertüncht. Doch inzwischen ist Ruhe in den Bayer-Kurs eingekehrt und Investoren scheinen sich mit den Wachstumschancen wieder mehr auseinanderzusetzen. Der Bluechip konsolidiert im Bereich von EUR 46/47 und setzte damit auf einer alten horizontalen Unterstützung aus Ende 2020 auf. Auch die Analysten bleiben mehrheitlich auf der bullishen Seite. Die von Thomsen Reuters berechnete Durchschnittsnote liegt bei 2.18, was einem Kaufen-Ranking entspricht. Der Wert hat sich seit zwei Monaten nicht verändert. Im Umkehrschluss kam es also zu keinen gravierenden Herabstufungen.
Der jüngste Kursrutsch liess die Volatilität bei der Bayer-Aktie hochschnellen und sorgt damit für eine gute Ausgangslage für Barrier Reverse Convertible. Leonteq hat zwei neue Softcallable BRCs strukturiert, die hinsichtlich Rendite und Risikopuffer eine attraktive Anlagelösung darstellen. Das auf CHF lautende Produkt ist mit einem Coupon von 7.00% p.a. ausgestattet, die EUR-Variante wirft sogar 7.4% p.a. in den Ring. Um die Erträge einzufahren, muss der Basiswert keine Avancen aufweisen. Es reicht, wenn innerhalb der kommenden 18 Monate die bei 69% des Anfanglevels fixierte Barriere unversehrt bleibt. Auf diesem Niveau befand sich Bayer seit mehr als 10 Jahren nicht mehr.
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